Noch bis 31. Oktober beleuchtet die Ausstellung „BELF. Geschichte einer Wiener jüdischen Buchhandlung“ an der Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte das Schicksal eines jüdischen Familienunternehmens. Der Jewish Welcome Service hat die Nachkommen der Buchhändlerfamilie zur Ausstellungseröffnung eingeladen und die Reisekosten unterstützt.

Die Ausstellung widmet sich der wechselvollen Geschichte der Buchhandlung Belf, die jahrzehntelang die Wiener jüdische Gemeinde mit traditioneller Literatur und religiösen Gegenständen versorgte. Im März 1938 wurden Mitglieder der Familie Belf von SA und Gestapo schwer misshandelt; im Zuge des Novemberpogroms wurde das Geschäft geplündert und Inhaber Josef Belf ins KZ Dachau deportiert.
Diese Ereignisse markierten das Ende eines Unternehmens, das maßgeblich zur Stärkung der jüdischen Identität in Wien beigetragen hatte. Die Ausstellung illustriert mit historischem Bildmaterial und Büchern aus dem Originalbestand der Firma Belf die Geschichte dieses Familienunternehmens. Sie dient als exemplarisches Beispiel für die systematische Auslöschung jüdischen Lebens in Wien auf religiöser, kultureller, intellektueller und physischer Ebene.
Die Ausstellung wird von der Universitätsbibliothek Wien, dem Kulturamt der Stadt Wien, dem Bundesministerium für Kunst und, Kultur, dem Zukunftsfonds der Republik Österreich, dem Jewish Welcome Service Vienna und dem Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus ermöglicht.
Contemporary History Library / Campus of the University of Vienna
Spitalgasse 2-4, Door 1.12, 1090 Vienna
T: +43-1-4277-16711, fb-zeitgeschichte.ub@univie.ac.at
Während der Laufzeit der Ausstellung werden Kurator:innenführungen angeboten: am 1. Juli, 30. September, 14. und 28. Oktober, jeweils um 17 Uhr.