Ende März präsentierte die Filmemacherin Melissa Hacker erstmals den 76-minütigen Dokumentarstreifen „My Knees Were Jumping. Remembering The Kindertransports“ in Wien. Im Votivkino sprach der Autor Doron Rabinovici mit der Regisseurin.
Ausgehend von der Geschichte ihrer Mutter Ruth Morley erzählt Melissa Hacker in dieser Dokumentation erstmals die berührende Geschichte der Kindertransporte.
1938/39 konnten 10.000 jüdische Kinder aus Österreich, Deutschland, Polen und der Tschechoslowakei insbesondere auf Initiative von Nicholas Winton in einer einzigartigen Aktion nach England gerettet werden. Jüdische Organisationen sowie die Quäker halfen maßgeblich mit.
Ruth Morley (geboren 1925 in Wien) war eines dieser Kinder, die ohne Begleitung vor NS-Verfolgung nach England flüchten konnten. Im Gegensatz zu Ruth sahen viele der Kinder ihre Eltern nie mehr wieder.
Die Dokumentation verknüpft persönliche Erfahrungen mit historischen Fakten, zeigt Interviews mit den geretteten „Kindern“ wie mit den Töchtern und Söhnen der „Kinder“. Der Film thematisiert auch die Auswirkungen von Verfolgung, Flucht und Vertreibung der Eltern auf die nachfolgenden Generationen.
My Knees Were Jumping ist Hackers Regiedebut. Der Film wurde auf zahlreichen Filmfestivals in den USA, Europa und Israel, u.a. auf dem Sundance Filmfestival gezeigt und war auch auf der Shortlist für die Oscar-Nominierung. In Österreich wurde der Streifen bisher nicht gezeigt. Melissa Hacker ist Präsidentin der Kindertransport Association, New York.
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