Ende März fand im Wiener Metro Kino im Rahmen des Jüdischen Filmfestivals die Österreichpremiere von „One Life“ statt – einem Film über Nicholas Winton (gespielt von Anthony Hopkins), der 669 Kinder im Rahmen der Kindertransporte vor den Nazis gerettet hat.

Auf Einladung des Jewish Welcome Service besuchte Nick Winton, Sohn von Nicholas Winton, Wien – um mit einer Reihe von Ehrengästen der Premiere von „One Life“ beizuwohnen. Mit dabei waren u.a. Botschafterin Lindsay Skoll (GB), Botschafter David Roet (IL)und Botschafter Jiří Sitler (CZ).
Sie alle betonten die Vorbildwirkung des „stillen Helden“ Sir Winton und die Wichtigkeit, gerade heute gegen Antisemitismus, Rassismus und vor allem gegen Ungerechtigkeit und Gleichgültigkeit anzutreten. Und sie erinnerten auch daran, dass sich heuer die dramatische Aktion der Kindertransporte zum 85. Mal jährt.
„Wenn etwas nicht unmöglich ist, dann muss es einen Weg geben!“ – So lautete das Lebensmotto von Sir Nicholas ‚Nicky‘ Winton, dessen Geschichte der Film eindrucksvoll schildert. Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs gelang es dem damals jungen Londoner Börsenmakler 669 Kinder vor den Nazis zu retten. Als er nämlich im Dezember 1938 von einem Freund von den entsetzlichen Zuständen in den tschechischen Flüchtlingslagern hörte, reiste er kurzentschlossen nach Prag, um sich selbst ein Bild von der Situation zu machen, und kurz darauf schon eine beispiellose Rettungsaktion zu starten.
Der Film beschreibt auch, wie Winton noch 50 Jahre später vom Schicksal der Kinder verfolgt wurde, die er nicht retten konnte. Erst als die BBC-Fernsehshow die überlebenden „Winton-Kinder“ ausfindig machte und diese unglaubliche Geschichte ans Licht brachte, vermochte er sich seinem Kummer und den Schuldgefühlen zu stellen.


