Zur Eröffnung der Sonderausstellung „Der Fall Freud. Dokumente des Unrechts“ im Sigmund Freud Museum reisten Ende Oktober rund 20 Nachkommen der Familie aus den USA, Israel und Dänemark nach Wien. Die Reise- und Aufenthaltskosten der Familienmitglieder wurden dabei vom Jewish Welcome Service unterstützt.
Nachkommen der Familie Freud kamen Ende Oktober nach Wien, um der Eröffnung der Sonderausstellung im Sigmund Freud Museum beizuwohnen. Die Ausstellung setzt sich mit der Ermordung von vier Schwestern Sigmund Freuds durch die Nazis sowie mit der systematischen Beraubung der Familie auseinander. Der Besuch brachte Verwandte zusammen, die einander teilweise noch nicht kannten.
Die Ausstellung beleuchtet die letzten Monate der Familie Freud im nationalsozialistischen Wien und die Geschehnisse der Folgejahre. Im Zentrum stehen bislang unbekannte Dokumente, die aus dem Nachlass des von den Nazis eingesetzten „kommissarischen Verwalters“ des Internationalen Psychoanalytischen Verlags stammen.
Die Schau zeichnet die systematische Beraubung von Sigmund Freud und seinem Bruder Alexander detailliert nach und erzählt vom Schicksal von vier der fünf Schwestern Freuds: Rosa, Maria, Adolfine und Pauline wurden aus ihren Wohnungen vertrieben, in eine „Sammelwohnung” einquartiert, beraubt, deportiert und 1942 ermordet. Die Ausstellung dokumentiert Opferschicksale und Tätergeschichten und wirft darüber hinaus Schlaglichter auf den Umgang mit NS-Verbrechen im Nachkriegsösterreich – bis hin zur Gründungsgeschichte des Sigmund Freud Museums.

Der Fall Freud. Dokumente des Unrechts
Sonderausstellung im Sigmund Freud Museum
Wien 9, Berggasse 19
bis 9. November 2026
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