Am 10. November eröffnet in der Neuen Burg am Wiener Heldenplatz das Haus der Geschichte Österreich. Damit wird das erste zeitgeschichtliche Museum des Landes der Öffentlichkeit übergeben.
Das Museum, das organisatorisch der Österreichischen Nationalbibliothek zugeordnet ist, lädt zur Auseinandersetzung mit der Geschichte Österreichs ein. Beginnend mit der Gründung der Republik 1918 werden gesellschaftliche Veränderungen und politische Bruchlinien thematisiert und zeitgemäß vermittelt.
Eine zentrale Aufgabe des Hauses wird die Förderung einer reflektierten und kritischen Auseinandersetzung mit österreichischer Geschichte sein. Und zwar auch im Sinne eines Blicks nach vorn. „Denn nur mit einem geschärften Blick für das Vergangene lässt sich die Gegenwart begreifen und damit die Zukunft sinnvoll gestalten“, erklärt Dr.in Monika Sommer, Direktorin des Hauses der Geschichte Österreich. Als Diskussionsforum für ganz Österreich konzipiert, legt das Haus der Geschichte auch besonderen Wert auf europäische und internationale Vernetzung.
Klanginstallation erhellt historischen Schatten
Schon der Standort des neuen Museums regt zu Diskussionen an – befindet es sich doch an genau jenem Ort, an dem Adolf Hitler am 15. März 1938 unter frenetischem Massenjubel den „Eintritt“ Österreichs in das Deutsche Reich verkündet hat. Diese Rede liege „wie ein immerwährender Schatten über dem österreichischen und internationalen Bild des Heldenplatzes”, sagt Direktorin Sommer.
Diesen historischen Hintergrund hat das Haus der Geschichte Österreich zum Anlass genommen, die renommierte schottische Künstlerin Susan Philipsz einzuladen, eine künstlerische Arbeit zu entwickeln. Seit 12. März erinnert ihre Klanginstallation mit dem Titel „The Voices“ an den „Anschluss“ Österreichs an Deutschland im Jahr 1938. Mit der Installation, die den Sound von geriebenem Glas verwendet, soll ein Klangraum für Erinnerungen und Emotionen geschaffen werden. The Voices ist bis 12. November zwei Mal täglich, um 12.30 und um 18.30 Uhr, zu hören.