Der heurige Leon Zelman-Preis für für Dialog und Verständigung wird an die Historikerin Michaela Raggam-Blesch vergeben. Mit ihrer langjährigen Forschungs- und Vermittlungsarbeit trägt sie wesentlich dazu bei, öffentliches Bewusstsein für die Shoah und ihre Folgen für die jüdische Bevölkerung zu schaffen. Überreicht wird der Preis im Herbst im Wiener Rathaus.
Raggam-Blesch gibt durch ihre Oral History-Projekte wie durch die Erforschung jüdischer Frauenbiografien den Opfern der Shoah eine Stimme. Sie trägt damit wesentlich zum Dialog zwischen den Überlebenden der NS-Verfolgung, ihren Nachkommen und dem heutigen Österreich bei.
Damit schafft sie, wie es in der Jury-Begründung zum Zelman-Preis heißt, „ein öffentliches Bewusstsein in bezug auf die Shoah und deren Folgen für die jüdische Bevölkerung. […] In ihren Publikationen wie im Rahmen ihrer kuratorischen Tätigkeit für Ausstellungen macht Raggam-Blesch deutlich sichtbar, dass Entrechtung, Beraubung, Vertreibung und Verfolgung der Wiener Jüdinnen und Juden mitten in der Stadt und unter den Augen der Wiener Bevölkerung stattgefunden haben. Sie verweist auf die großen Lücken, die durch die Zerstörung jüdischen Lebens in der Stadt und der Gesellschaft nach 1945 entstanden sind.“
Der Leon Zelman Preis wird seit 2013 an Personen oder Initiativen vergeben, die sich im Sinne Leon Zelmans (1928 – 2007) aktiv für die Erinnerung an die Shoah einsetzen. Der Preis würdigt aber auch besonderes zivilgesellschaftliches Engagement, Eintreten gegen Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Der Preis ist mit 5.000,- € dotiert und wird von der Stadt Wien gestiftet.
Quelle: APA (OTS)