Im September wurde der Rechtsextremismus-Experte Andreas Peham mit dem diesjährigen Leon Zelman-Preis ausgezeichnet. Die Jury würdigte damit die „umfassende Tätigkeit“, die Peham im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW) in Forschung, Bildung und Vermittlung seit fast drei Jahrzehnten ausübt.
Überreicht wurde der Preis im Wiener Rathaus von Stadträtin Veronica Kaup-Hasler im Namen von Bürgermeister Michael Ludwig. Nina Horaczek, Journalistin der Stadtzeitung „Falter“ hielt die Laudatio, in der sie betonte, dass Peham nicht nur ein „unglaublich guter Analyst“ des österreichischen Rechtsextremismus sei. „Er ist auch einer von denen, die stets klar das “Nie wieder” lebten und der ein Kämpfer gegen jede Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit ist. Und dafür gebührt ihm dieser Preis wie keinem anderen.“
JWS-Generaksekretärin Susanne Trauneck erläuterte die Zielsetzung des Leon Zelman-Preises für Dialog und Verständigung, der seit 2013 an Personen oder Initiativen vergeben wird, die sich im Sinne Leon Zelmans (1928-2007) aktiv für die Erinnerung an die Shoah einsetzen. Der Preis wird von der Stadt Wien gestiftet, ist mit 5.000,-€ dotiert und würdigt auch besonderes zivilgesellschaftliches Engagement, Eintreten gegen Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, Bildungs- und Jugendarbeit sowie Projekte, die den interkulturellen Dialog fördern. Er erinnert an den langjährigen Leiter des Jewish Welcome Service und Herausgeber der Zeitschrift „Das Jüdische Echo“.
Die namhaft besetzte Jury aus Expert:innen für Gedenk-und Erinnerungskultur würdigte Pehams „umfassende Tätigkeit von Forschungs- über Bildungs- bis zur Vermittlungsarbeit im Sinne von Dialog und Verständigung“, hob seine international beachteten Arbeiten zu Rechtsextremismus/Neonazismus, Islamismus wie Antisemitismus ebenso hervor wie seine Vorträge und Workshops zur Extremismusprävention und „seine pädagogischen Fähigkeiten zur Arbeit und zum Dialog mit Jugendlichen in höheren Schulen, vor allem aber in Berufsschulen und Jugendzentren.“