Ruth Elkabets und Miriam Prager aus Israel besuchten vor einigen Jahren auf Einladung des Jewish Welcome Service Wien. Mitgebracht haben sie das Tagebuch ihrer Großtante Camilla Hirsch, in dem sie minutiös den Alltag und die Verhältnisse im KZ Theresienstadt beschreiben. Dank des Mandelbaum Verlags wurde dieses Tagebuch nun veröffentlicht und Mitte November im Jüdischen Museum Wien präsentiert.
„Man wird“, schreibt Camilla Hirsch in einem Tagebuch-Eintrag, „so abgestumpft von dem vielen Leid und Elend, dass es einen fast nicht mehr berührt.“ Als 73-jährige wurde die Wienerin 1942 ins KZ Theresienstadt deportiert – und überlebte. Vor ihrer Deportation betrieb sie in Wien ein Schreibbüro.
In ihrem Tagebuch, mit dessen Veröffentlichung ein großer Wunsch ihrer Großnichten in Erfüllung ging, beschreibt Camilla Hirsch zuverlässig, anschaulich und mit nüchternem Blick die Verhältnisse im Konzentrationslager. Die Publikation ist auch deshalb außergewöhnlich, weil nur wenige alte Menschen ein Konzentrationslager überlebt haben und aus ihrer Perspektive berichten konnten.
Camilla Hirsch
Tagebuch aus Theresienstadt
herausgegeben von Beit Theresienstadt
15.00 €, 152 Seiten, Format: 13,5*21, englische Broschur
ISBN: 978385476-498-4