Im Juni wurde mit dem Bau einer „Namensmauer“ im Ostarrichi-Park vor der Österreichischen Nationalbank begonnen. Initiiert wurde das Projekt von Kurt Yakov Tutter und dem Verein zur Errichtung einer Shoah-Namensmauern-Gedenkstätte.

Kurt Y. Tutter wurde 1930 in Wien geboren, flüchtete 1939 mit seiner Familie nach Belgien, wo er gemeinsam mit seiner jüngeren Schwester Rita mithilfe einer belgischen Familie den Holocaust überlebte. Im Mai 2000 gründete Kurt Y. Tutter eine Initiativgruppe, die das Projekt einer Namensmauern-Gedenkstätte fördern und verwirklichen sollte. In den folgenden Jahren sicherten prominente Österreicherinnen und Österreicher dem Projekt ihre Unterstützung zu. Im Mai 2006 wurde zusammen mit der Initiativgruppe der „Verein zur Errichtung einer Namensmauern Gedenkstätte für die in der Shoah ermordeten jüdischen Kinder, Frauen und Männer aus Österreich“ gegründet.

Das neue Denkmal umfasst eine Fläche von 2.500 m² und besteht aus zahlreichen, oval aufgestellten Steinmauern, in die die Namen der rund 65.000 im Holocaust ermordeten österreichischen jüdischen Kinder, Frauen und Männer eingraviert werden. Realisiert wird das Vorhaben von der Republik Österreich gemeinsam mit den Bundesländern, der Stadt Wien und der Österreichischen Nationalbank. Ein Teil der Projektkosten in Höhe von rund 5,3 Millionen Euro wurden auch durch ein Fundraising-Dinner Industriellenvereinigung im September 2018 aufgebracht.
Erhalt und Betreuung der Gedenkstätte übernehmen der Nationalfonds und die Stadt Wien, die in den vergangenen Jahrzehnten viele Gedenkorte, darunter auch das Shoah Mahnmal am Wiener Judenplatz, geschaffen hat und viele Gedenk- und Erinnerungsinitiativen unterstützt.
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