Mitte September überreichte Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler im Wiener Rathaus zum neunten Mal den Leon-Zelman-Preis für Dialog und Verständigung. Aus Anlass von 40 Jahre JWS wurden diesmal zwei Preise vergeben: an das Dialogprojekt für Jugendliche „Likrat“ sowie an den „Republikanischen Club“. Die Dokumentation der Preisverleihung ist nun ebenso auf YouTube verfügbar wie Kurzfilme mit Interviews früherer PreisträgerInnen.
Das Projekt „Likrat“ (hebr. für „auf jemanden zugehen“) mit Jugendlichen der Jüdischen Gemeinde gibt es seit 2015 in Wien. Unter dem Motto „Lass uns Reden“ besuchen die „Likratinos“ im Alter von 14 bis 18 gleichaltrige nichtjüdische Jugendliche vor allem in Schulen, um über ihr Judentum Auskunft zu geben und über die Vielfalt jüdischen Lebens in Wien zu berichten.
Der zweite Preisträger, der „Republikanische Club – Neues Österreich“, ist 1986 als überparteiliche Initiative im Zuge der „Waldheimaffäre“ entstanden. Seit 35 Jahren steht der Republikanische Club mit seinem umfangreichen Veranstaltungsprogramm für eine aktive Zivilgesellschaft, die sich gegen Xenophobie, Antisemitismus, Rassismus wie soziale Ungerechtigkeit engagiert.
Mit den beiden Preisträger-Organisationen wurden zwei Initiativen ausgezeichnet, „die vorbildhaft für einen gelebten, offenen Dialog eintreten.“ – erläuterte Kaup-Hasler bei der Überreichung der mit jeweils € 5.000 dotierten Auszeichnung. Eine Zusammenfassung der Veranstaltung finden Sie auf dem YouTube-Channel des Jewish Welcome Service, dort sind auch seit kurzem Videos mit Interviews früherer Zelman-Preisträger*innen zu sehen.