Alljährlich im Herbst wird der renommierte Leon Zelman Preis für Dialog und Verständigung verliehen. Heuer ging die Auszeichnung an die Historikerin Michaela Raggam-Blesch, die den Preis bei einem Festakt Mitte September im Wiener Rathaus entgegennahm. Und zwar aus den Händen von LAbg GR Peter Florianschütz in Vertretung des Wiener Bürgermeisters Michael Ludwig.
Michaela Raggam-Blesch gilt als „namhafteste Holocaust-Forscherin ihrer Generation“, wie die Historikerin Heidemarie Uhl in ihrer Laudatio festhielt. In der Jurybegründung zur Preisvergabe hieß es dementsprechend: „Die Preisträgerin … trägt durch ihre langjährige umfangreiche Forschungs- und Vermittlungsarbeit wesentlich dazu bei, ein öffentliches Bewusstsein in Bezug auf die Shoah und deren Folgen für die jüdische Bevölkerung herzustellen. In ihren Publikationen wie im Rahmen ihrer kuratorischen Tätigkeit für Ausstellungen macht Raggam-Blesch deutlich sichtbar, dass Entrechtung, Beraubung, Vertreibung und Verfolgung der Wiener Jüdinnen und Juden mitten in der Stadt und unter den Augen der Wiener Bevölkerung stattgefunden haben.“
„Mir geht es“, so Raggam-Blesch in ihrer Dankesrede, „in meiner Arbeit immer darum, die Menschen hinter den Zahlen sichtbar zu machen und die Geschichten jener zu rekonstruieren, die bislang nur als Namen auf einer Deportationsliste aufgeschienen waren. … Ich hatte das Privileg, im Laufe meiner Arbeit noch viele Zeitzeuginnen und Zeitzeugen persönlich kennen zu lernen und einigen von ihnen auch freundschaftlich verbunden zu bleiben.“
An der Verleihung teilgenommen haben u.a. Caroline Shklarek-Zelman, Tochter von Leon Zelman, Maya Karmely Sommer, stellvertretende Missionschefin der Israelischen Botschaft in Vertretung von Botschafter Mordechai Rodgold, Claudia Prutscher, Vizepräsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, Anita Dumfahrt, Generalsekretärin des Zukunftsfonds der Republik Österreich sowie zahlreiche Wissenschaftskolleg*innen der Preisträgerin.
Quelle: APA OTS – alle folgenden Fotos: PID/Schaub-Walzer
- Fotos von der Preisverleihung (Facebook)
- Kurzporträt der Preisträgerin (YouTube)
- Die Laudatio von Heidemarie Uhl zum Download
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