Der diesjährigeLeon Zelman-Preis für Dialog und Verständigung wird an den Rechtsextremismus-Experten Andreas Peham vergeben. Die Jury würdigt damit seine „umfassende Tätigkeit von Forschungs- über Bildungs- bis zur Vermittlungsarbeit“, die Peham seit fast drei Jahrzehnten beim Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW) ausübt. Die Auszeichnung wird im Herbst im Wiener Rathaus übergeben.

„Mit seiner umfassenden Tätigkeit“, so die Jury, „von Forschungs- über Bildungs- bis zur Vermittlungsarbeit im Sinne von Dialog und Verständigung, erfüllt Andreas Peham die Kriterien des Preises in vielfacher Hinsicht. Wesentliche Bereiche seiner Tätigkeit sind Mentoring und Analyse von Rechtsextremismus/Neonazismus, Islamismus wie Antisemitismus. Hier hat Peham auch international beachtete Arbeiten vorgelegt. Im Bereich des Antisemitismus hat er mit zahlreichen Institutionen des In- und Auslandes, vor allem in Deutschland und Israel, zusammengearbeitet.
Er ist ein gefragter Vortragender und Leiter von zahlreichen Workshops zur Extremismusprävention, wobei seine pädagogischen Fähigkeiten zur Arbeit und zum Dialog mit Jugendlichen in höheren Schulen, vor allem aber in Berufsschulen und Jugendzentren besonders hervorzuheben sind.
Ein wesentlichen Beitrag zur interkulturellen Bildungsarbeit
Andreas Peham leistet hier auch einen wesentlichen Beitrag zur interkulturellen Bildungsarbeit sowie Holocaust-Education. Im Rahmen der Zeitzeug:innenbesuche in den Schulen begleitete er viele Jahre lang die Künstlerin, Schriftstellerin und Auschwitz-Überlebende Ceija Stojka, um mit ihr gemeinsam auf die Verfolgung und das Schicksal der Roma während der NS-Zeit aufmerksam zu machen.“
Die Jury besteht aus den Expert:innen für Gedenk-und Erinnerungskultur, Martina Maschke und Peter Schwarz, den Historiker:innen Sophie Lillie und Michaela Raggam-Blesch in Nachfolge der 2023 verstorbenen Heidemarie Uhl sowie Armin Thurnher, Publizist und Herausgeber der Stadtzeitung Der Falter.
Der von der Stadt Wien gestiftete und mit 5.000,- Euro dotierte Leon Zelman-Preis wird seit 2013 an Personen oder Initiativen vergeben, die sich im Sinne Leon Zelmans (1928-2007) aktiv für die Erinnerung an die Shoah einsetzen. Der Preis würdigt aber auch besonderes zivilgesellschaftliches Engagement, Eintreten gegen Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, Bildungs- und Jugendarbeit wie Projekte, die den interkulturellen Dialog fördern.
Quelle: APA / OTS