Der Leon Zelman Preis wird seit 2013 an Personen oder Initiativen vergeben, die sich im Sinne Leon Zelmans aktiv für die Erinnerung an die Shoah und den Dialog zwischen dem heutigen Österreich und den Opfern der NS-Verfolgung und ihren Nachkommen einsetzen.
Die Auszeichnung wird im September 2020 im Wiener Rathaus übergeben. Der Preis ist mit Euro 5.000,- dotiert und wird von der Stadt Wien gestiftet.
Die Jurybegründung
„Mit der diesjährigen Preisträgerin Olga Kronsteiner zeichnet die Jury eine Journalistin aus, die sich seit vielen Jahren in ihren Texten zu Kunst und Kultur umfassend mit der Entrechtung, Beraubung, Vertreibung und Verfolgung Wiener Jüdinnen und Juden auseinandersetzt. In ihren Artikeln legt sie immer wieder in Tradition des großen Journalisten Hubertus Czernin den Fokus auf die österreichische NS-Vergangenheit. Sie thematisiert Fragen der Provenienzforschung und Restitution, porträtiert vertriebene wie ermordete Sammler und berücksichtigt dabei nicht nur öffentliche Museen, sondern auch den privaten Kunsthandel, Auktionshäuser und Galerien. Mit akribischer journalistischer wie historischer Recherche trägt sie dazu bei, das Bewusstsein der Öffentlichkeit in Bezug auf die Shoah und deren Folgen zu schärfen. Mit Engagement und Empathie für die Opfer der NS-Verfolgung und deren Nachkommen gelingt es Olga Kronsteiner, nachhaltiges Interesse für ein komplexes Thema auch bei einem ungewohnt breitem Publikum zu wecken.“
Jewish Welcome Service
1980 wurde die Organisation auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Leopold Gratz und des Stadtrates Heinz Nittel gemeinsam mit dem 2007 verstorbenen Leon Zelman gegründet. Präsident ist der jeweilige Bürgermeister der Stadt Wien. Hauptaufgaben sind Besuchsprogramme für vertriebene Wiener Jüdinnen und Juden sowie deren Nachkommen und Studienreisen für die jüngere Generation. Seit dem Jahr 2018 unterstützt auch die Wien Holding die Arbeit des Jewish Welcome Service.