Anfang November wurde der Platz Ecke Turnergasse / Dingelstedtgasse in Wien 15 bei einer Feier nach Moshe Jahoda benannt. Mit dabei waren zahlreiche Ehrengäste der Stadt Wien, des Bezirks, der Israelitischen Kultusgemeinde, aus Jahodas Familie aus Israel sowie WeggefährtInnen, KollegInnen, AnrainerInnen und FreundInnen. Zugleich wurde der Ereignisse des Novemberpogroms 1938 gedacht.
Die Benennung des Platzes an der Stelle des Mahnmals Turnertempel erfolgte auf Initiative der Bezirksvertretung. Moshe Jahoda wurde am 11. Mai 1926 als Hans Jahoda in der Geibelgasse in Wien 15 geboren. Sein Großvater Simon Brück war Ehrendiener im Turnertempel, Moshe Jahoda selbst sang dort im Chor. Er wurde als Kind Zeuge der Gewaltmaßnahmen gegen JüdInnen und Zeuge der Vernichtung des Turnertempels während des Novemberpogroms. Er konnte 1939 als 13-Jähriger mit einem Kindertransport nach Palästina entkommen. Seine Eltern und seine kleine Schwester wurden 1942 nach Theresienstadt deportiert und 1943 im KZ Auschwitz ermordet.

Zeit seines Lebens war Moshe Jahoda vielfältig engagiert, sowohl in Israel u.a. als Offizier bei der Staatsgründung, als auch im Rahmen seines zivilen Berufs. Ein besonderes Anliegen war ihm die Entschädigung der Shoa-Opfer weltweit. Er leitete die Claims Konferenz für Deutschland und Österreich, war Kuratoriumsmitglied des Österreichischen Zukunftsfonds und Ehrenkurator beim Nationalfonds. Im 15. Bezirk war er maßgeblich an der Errichtung eines Mahnmals an der Stelle des Turnertempels beteiligt.
Beitrag S. Trauneck „Erinnerungen an Moshe Jahoda“, Booklet Hrsg. Projekt Herklotzgasse 21: „Das Östereich der zwei Antlitze“.